Im Biosphärenreservat an der Elbe

Ein breiter Fluß fließt durch eine sommerliche Auenlandschaft
An der Elbe

Die Auenlandschaft der Elbeniederung mit ihren Schafherden, Wildpferden und Störchen ist ein fast menschenleerer Ort.

Die natürliche Landschaft entlang der Elbe lässt sich gut mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Mehr als 25 Haltepunkte mit Informationstafeln erklären die Flora und Fauna.

INFO: Interaktive Karte hier

Termine & Veranstaltungen hier

Ein kleines Boot liegt am Ufer eines Flusses
Stille an der Elbe. Foto: J. de Gruyter
Eine kleine Fähre überquert die Elbe während am anderen Ufer Kühe weiden
Die Fähre kommt: An der Elbe bei Wittenberge. Foto: J. de Gruyter
Die Elbaue an einem sonnigen Wintertag
Im Biosphärenreservat. Foto: J. de Gruyter

Naturführungen

2 Kraniche heben sich gegen den Himmel ab
Kraniche über der Prignitz. Foto: P. v. Schwedes

Wer mehr erfahren will als das, was er oder sie sieht, kann Naturführungen zu unterschiedlichen Themen und in unterschiedlichen Teilen der Elbaue buchen.

Das Naturmuseum des BUND in Burg Lenzen bietet Führungen zu unterschiedlichen Themen an, auch per Rad oder mit dem Kanu.

Hier gibt es Ausflugstipps und Tourenvorschläge; das dazugehörige Kartenmaterial ist im Besucherzentrum erhältlich.

Ganzjährige Führungen für Einzelne, Familien oder Gruppen in der Lenzerwische, durch die Aue zu den Wildpferden und zur Binnendüne in Klein Schmölen bei Robert Sommerfeld.

INFO www.elbetal-mv.de


Die Wildpferde in der Elbaue

Ein Wildpferd-Fohlen zwischen zwei erwachsenen Wildpferden
Wildpferde mit ihren Fohlen am Elbdeich. Foto: L. v. Schwedes
Zwei Wildpferde beschnuppern sich
Wildpferde an der Elbe. Foto: G. Gräbnitz

Eine kleine Wildpferdeherde lebt seit der Deichrückverlegung 2012 (mehr dazu hier) in den Auenwiesen bei Lenzen (mehr über die Liebenthaler Wildlinge hier) und pflegt die Landschaft. In der Elbniederung zwischen Lenzen und Wustrow wird auf über 1200 ha extensive Landwirtschaft betrieben (mehr dazu hier) und auf 80 ha weiden die neugierigen und robusten Pferde, die sich vom Auenblick am Bösen Ort bei Wustrow, etwa 6 km von Lenzen, beobachten lassen - im Frühjahr mit ihren Fohlen. Ein Besuch bei der Herde ist hier beschrieben. 

Mehr über den Auenblick bei naturorte.

Die Tiere sind recht neugierig und lassen sich im Frühjahr mit ihren Fohlen ganz aus der Nähe beobachten.

 

Im Herbst ist es hier häufig sehr nebelig: Eine Nacht am Bösen Ort im Herbst von Alexander Stielau (time lapse-Video)

Weiße Schafe mit schwarzen Köpfen stehen am Deich
Schafe am Elbdeich. Foto: A. Reda

Die Binnendüne bei Klein Schmölen

Eine Binnendüne mit großen Sandflächen und Kiefern
Auf der Binnendüne. Foto: J. de Gruyter

Während der letzten Eiszeit entstand ein fast 100 km langes Dünengebiet im Urstromtal der Elbe zwischen dem heutigen Wittenberge und Boizenburg. Um eine weitere Versandung der Äcker zu verhindern, wurden zu Beginn des 20. Jh. die dahinter liegenden Kiefernwälder gepflanzt. In der Nähe von Klein Schmölen bei Dömitz reichte bis in die 1970er Jahre das Elbehochwasser noch bis zum Fuß der Dünen.

Die beste Besuchszeit ist zur Blüte des Sandtrockenrasens.

Zufahrt über Dünenstraße; parken hier: 53.1241285,11.2889175,523. Hunde anleinen.

Wegbeschreibung hier.

Am Waldrand und Deich entlang bis Breetz wandern (ca. 90 Min.). Einkehren im Café (tägl. 11-17, Mi geschl.).

 


Die Binnendüne bei Quitzöbel

Ein Kiefernzapfen liegt im Sonnenlicht auf einer Sandfläche
Binnendüne. Foto: Dave Visser, unsplash.com

Sand, Kiefern und Stille

 

Auf der Binnendüne bei Quitzöbel lässt sich erahnen, wie es früher einmal entlang der Elbe ausgesehen haben muss.

Der Gesang von Heidelerchen und Heuschrecken ist zu hören und Sandkäfer und Ameisenlöwen sind zu beobachten.

Binnendünen entstanden am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Zu der Zeit waren die Temperaturen 10 Grad niedriger als heute. Durch die lückenhafte Vegetationsdecke wurde Sand oft kilometerweit transportiert.  Während des Mittelalters wurden die wieder bewachsenen Dünen durch Waldzerstörung reaktiviert. Um die Siedlungen vor den dadurch vorkommenen Sandverwehungen zu schützen, wurden tiefwurzelnde Kiefern gepflanzt. Binnendünen bieten ideale Lebensbedingungen für viele Insektenarten (Wespen und Wildbienen, Libellen), Reptilien (u.a. Zauneidechse) und Schmetterlinge, Wildkaninchen und seltene Vogelarten.

Am Dorfanger in Quitzöbel steht die Backsteinkirche aus dem 16. Jh., von deren Turm Theodor Fontane 1887 die Schleppdampfer auf der Elbe beobachtete (beschrieben in seinem Buch Fünf Schlösser). Das Quitzöbeler Schloss von 1754 wird gegenwärtig restauriert.

Nicht weit entfernt liegt das kleine Dorf Lennewitz mit seiner hübschen, relativ jungen Kirche von 1909 im Jugendstil (Georg Büttner), mit Innenraumbemalung. Die alte Kirche passte nicht mehr ins Dorf, heißt es, und so ließen die Bauern sie um die Jahrhundertwende abreißen.

 

MITTAGSTISCH
Frisch geräucherter Fisch bei der Fischräucherei Enrico Bächer. Frischer Fisch direkt vom Hamburger Großmarkt; auch auf den Wochenmärkten in Perleberg und Wittenberg.

Quitzöbel (Mo-Fr 10-16, Sa 9-11)

 

KAFFEE & KUCHEN

Dorfkneipe Am Brink, gut bürgerlich & gemütlich, ODER

im Café Alte Schule, bei selbstgebackenem Kuchen mit Blick auf die Kirche

Quitzöbel (Wochenenden Mai-Sept).


Am Deich

Ein Weg führt am Deich entlang, darüber ein dunkler Wolkenhimmel
Herbststürme am Elbdeich. Foto: A. Reda

Im Herbst oder bei Stürmen auf dem Deich entlang zu gehen, sich durchpusten lassen und den Wolken hinterherzuschauen - und danach einen heißen Kakao in Katjas Café in Breetz zu trinken ist ein herrliche Möglichkeit, das Einerlei der Alltags zu vergessen und wieder frisch in die Woche zu starten.

Ein stiller Fluss an einem nebeligen Tag
Herbst an der Elbe. Foto: J. de Gruyter
Stürmischer Fluß mit wolkenverhangenem Himmel
Stürmisches Wetter an der Elbe. Foto: J. de Gruyter

Historische Orte

Die ehemalige Grenze bei Lütkenwisch

Ortsschild von Schnackenburg, Zonengrenzbezirk
Schnackenburg, westdeutscher Zonengrenzbezirk. Foto: K. Teschner

LÜTKENWISCH

Lütkenwisch an der Elbe, gegenüber dem niedersächsischen Schnackenburg ist ein Grenzdorf, das eigentlich verschwinden sollte (mehr darüber hier). 1502 wurde es erstmals urkundlich erwähnt (mehr über die Geschichte des Dorfes hier).

Genau fünf Häuser waren 1990 noch übrig und eins davon ist heute das Café Jaap, an dem im Sommer die Radreisenden auf dem Elberadweg Pause machen.

Von der sonnigen Terrasse schweift der Blick über die Auen und die Elbe.

 

SCHNACKENBURG

Mit der kleinen Fähre (Fahrplan hier) setzt man über nach Schnackenburg, dem ehemaligen bundesdeutschen Zollhafen und einer der kleinsten Städte Deutschlands. Wie es zuging, als Schnackenburg noch Hafenstadt war, ist hier zu lesen.

 

MUSEUM
Ein Besuch im dortigen Grenzlandmuseum (tägl. 10-17) lohnt sich und auch der Aussichtsturm in der Alandniederung ist ein Besuch wert, in dessen Nähe sich 2004 diese Geschichte abspielte. Fachkundige Führungen durch pensionierte westdeutsche Grenzschutzbeamte (2 Wochen im Voraus buchen).

Weitere Grenzlandmuseen auf der niedersächsischen Seite der ehemaligen Grenze in Hitzacker und Göhr.

Erinnerungen an die Grenze und Fluchtgeschichten hier lesen.

Stadtführungen in Schnackenburg hier buchen.

 

MUSIK

Jährlich im September findet in Schnackenburg ein internationales Kammermusikfestival statt.

 

CAFÉ
Café Jaap

Lütgenwisch

(tägl. 14-19)


Die alte Eisenbahnbrücke bei Dömitz

Eine Schafherde am Deich und im Hintergrund eine verfallene Brücke und eine Stadt
Die Eisenbahnbrücke bei Dömitz. Foto: A.R.Winter

Eine der längsten Eisenbahnbrücken Deutschlands verband bis 1945 bei Dömitz die Eisenbahnstrecke Berlin - Lüneburg.

In den kleinen Elbdörfern zwischen Dömitz und Wittenberge ist die ehemalige Bahntrasse noch deutlich auszumachen und kann teilweise mit dem Rad befahren werden.

Zufahrt zur Ruine der Eisenbahnbrücke mit dem Auto ist auf der Südseite der Elbe (von der B 191 links nach Brandleben abbiegen und hier parken). Es ist geplant, die Brücke als Aussichtssteg wieder instandzusetzen.

 

INFO

Geschichte der Eisenbahnbrücke.

CAFÉ

"Bleiben Sie, bis Ihnen langweilig wird."

Selbstgebackener Kuchen und Siebträger-Espresso aus der letzten Vibiemme vor der Prignitz in der historischen Hirtenkate Wulfsahl

Hirtenkate Wulfsahl

(sonntags 12-18h)


DDR-Grenzbefestigung in Dömitz

Ein Maschendrahtzaun und ein Foto einer Grenzanlage
Grenzzaun als Mahnmal bei Dömitz. Foto: A. R. Winter

Schüler des Fritz-Reuter-Gymnasiums haben in der Nähe der Festung Dömitz ein Stück DDR-Grenzbefestigung als Mahnung errichtet (Straße An der Bleiche folgen). Bilder der Grenzanlagen auf Stefanie & Volkos Reiseblog indernaehebleiben.

 

Erinnerungen an die deutsch-deutsche Grenze - ein Videointerview mit Antje Hinz - hier.

 

Informationen über Natur und Kultur der Grenzregion, Wendland und Griese Gegend, auf elbe505.


Zwangsumsiedlungen

Die zwangsweisen Vertreibungen und Umsiedlungen von Personen, "die durch ihre reaktionäre Einstellung den Aufbau des Sozialismus hindern" fand in der DDR in zwei Wellen 1952 und 1961 statt.  INFO hier

 

Museum

  • Gedenkstätte zur Erinnerung an die Zwangsaussiedlungen, Pommau (Amt Neuhaus)
  • Kleines DDR Museum, Konau (Amt Neuhaus)

CAFÉ

Café Rautenkranz direkt an der Elbe gegenüber der Fähre nach Darchau

Vielgelobte selbstgebackene Torten "wie in Großmutters guter Stube".

Darchau (Amt Neuhaus)

Di-So 14-18


Kalter Krieg im Wendland

Funkmasten vor  einem wolkigen Himmel
Ehemalige Abhörstation und Radiosender (BFBS). Foto: A. R. Winter

Von der jüngsten Vergangenheit zeugen nicht nur der ehemalige Richtfunkmast in Höhbeck bei Gartow von 1978, ein Vorposten im Kalten Krieg, von dem aus Telefongespräche über das Territorium der DDR nach Berlin-Frohnau übertragen wurden, sondern auch die Torii Tower-Abhöranlage (1972) im Wald bei Dannenberg, wo ein Detachment der US Army Security Agency und ab 1974 eine Truppe des British Signal Regiments militärische Funkaufklärung betrieb.

INFO hier

MUSEUM
Das nahegelegene Heimatmuseum Höhbeck-Museum Vietze zeigt auch die Zeit vor 1945, als Vietze noch eng mit der Elbschiffahrt verbunden war. Wechselnde Ausstellungen über Natur und Alltagskultur

Vietze bei Höhbeck

Mi/Sa/So 14-17h


Eine Kindheit im Wendland

Sehr persönliche Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend im Wendland mit Hunderten von Fotos u.a. aus der Zeit des Kalten Krieges von Burghard Kulow hier.