Diese Informationen werden gegenwärtig aktualisiert.
Die westliche Prignitz im äußersten Westen von Brandenburg, eine uralte Kulturlandschaft nördlich der Elbe, ist ein ideales Urlaubsziel für entspannte Tage mit Pferd oder Hund, mit dem Fahrrad, oder mit dem Wanderrucksack.
Stille Dörfer mit alten Feldsteinkirchen und hübsche Hansestädte warten auf deinen Besuch.
Auf den Feld- und Waldwegen, durch die sandigen Kiefernwälder und in der Auenlandschaft der Elbe lässt sich abseits der Landstraßen ungestört
reiten, radfahren oder wandern. Touristische Informationen über die Prignitz findest du hier.
Die Prignitz ist eine Landschaft sanfter Hügel und weiter Himmel. Fährt man allerdings im Herbst mit dem Fahrrad die Waldwege entlang, die, je
weiter vom Dorf entfernt sind, immer unwegsamer werden, bis man das Fahrrad schiebt und schließlich trägt, denkt man unweigerlich an die Bedeutung, die das Wort "Prignitz" im Slawischen einmal
hatte: ein "unwegsames Waldgebiet". Und heute ist es eines der am dünnsten besiedelte Landstriche Deutschlands. Die ausgedehnten Wälder und Sümpfe früherer Zeiten existieren nicht mehr, aber es
gibt immer noch genug Platz, um Wölfen neuen Lebensraum zu bieten.
Mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Europa fiel im 14. Jh. der über die Handelswege eingeschleppten Pest zum Opfer. In der Folge kam es in ganz Europa zu Judenverfolgungen. Im 17. Jh. schließlich wurden durch den Dreißigjährigen Krieg, insbesondere auch in Mecklenburg, ganze Landstriche entvölkert, Dörfer fielen wüst.
Ein Besuch im Museum des Dreißigjährigen Krieges in
der mittelalterlichen Stadt Wittstock/Dosse bietet weitere Informationen-
Stefan Reinecke beschreibt den Museumsbesuch hier.
Erst im Zuge der im 19. Jh. einsetzenden Industrialisierung wurden Chausseen, Eisenbahnlinien, Kleinbahnen und Häfen angelegt, die den Bauern, den
Zugang zu den Absatzmärkten in Hamburg und Berlin erlaubten.
Die Landschaft der Prignitz hat sich vermutlich in den 1960er und 70er Jahren tiefgreifender gewandelt als in den Jahrhunderten zuvor.
Aufeinanderfolgenden Wellen politisch gewollter Landreformen und die Melioration haben ein Landschaftsbild riesiger freier Flächen und weiter Ausblicke geschaffen, aber die alte kleinbäuerliche
Landschaftsstruktur mit Hecken, Feldwegen, Auen und kleinen Bächen unwiderruflich zerstört. Alleinstehende Eichen zeugen noch von den ehemaligen Feldgrenzen.
Inzwischen zählt die ehemals sumpfige Waldlandschaft der Prignitz zu den am meisten von Dürre bedrohten Gebieten des Landes. Die auf den Sandböden wachsenden Kiefernwälder, die im Hochsommer so herrlich duften, werden in Zukunft von Mischwäldern abgelöst werden, über deren genaue Zusammensetzung noch geforscht wird.
Entlang der Elbe im Westteil der Prignitz, jahrzehntelang ein Niemandsland von Grenzbefestigungen, ist eine geschützte Naturlandschaft entstanden, in der sich Tiere wieder ansiedeln können, die anderswo keinen Lebensraum mehr finden.
Biber, Störche, Seeadler und Schwarzstörche bevölkern die Auenlandschaft entlang der Elbe.
Seeadler haben sich in den letzten Jahrzehnten wieder verstärkt in der Prignitz angesiedelt.
Weitere Ausflugstipps und Wissenswertes über das Auengebiet auf Inkas Reiseblog.
Wölfe in der Prignitz
In der Prignitz leben (Stand 2023) mehrere Wolfsrudel und Einzelwölfe, die in den ausgedehnten Wäldern umherstreifen.
Der Arbeitskreis Pferd und Wolf hat hat in einer Studie das Verhältnis von Pferd und Wolf untersucht. (Wolf contact in horses at permanent pasture in Germany.)
Wölfe und Wolfsführungen
In der Prignitz werden gegenwärtig noch keine Wolfsführungen angeboten.
Die nächsten Wolfswanderungen sind in der Göhrde (Wendland), am Grünen Band (Sachsen-Anhalt) und in der Lausitz.
Eine Übersicht über die Wolfsterritorien findet sich auf der Seite des DBBW. Eine aktuellere Karte ("Wolfsmonitoring by Landbevölkerung") gibt es
bei Wolfzone.
INFO
Naturführer
Will man keine gedruckten Naturführer mit sich herumtragen, lädt man zur Bestimmung von Pflanzen die App PlantNet für Smartphones herunter, die eine Bestimmung anhand eines Fotos ermöglicht. Zur Bestimmung von Vogelstimmen gibt es BirdNET, das die aufgenommenen Vogelstimmen analysiert. Eine Internetverbindung ist erforderlich.
Die Prignitz verfügt über eine reiche Orgellandschaft. In fast jedem Dorf finden sich Feldsteinkirchen, renoviert und instandgesetzt und häufig offen für Besucher. Nur wenige sind noch von einem Friedhof umgeben. Häufig liegen die Friedhöfe jetzt etwas außerhalb des Dorfes, weil gegen Ende des 19. Jh. eine entsprechende kaiserliche Verfügung erlassen wurde, um die Seuchengefahr einzudämmen. Im Dorf Reetz zum Beispiel wurde der alte Brunnen auf dem Kirchhof auch von der Dorfschule genutzt.
INFO
Alte Kirchengebäude: altekirchen.de
LESEN
Porträts der Dorfkirchen und eine Einführung in die Kulturgeschichte der Prignitz in: Wolf-Dietrich Meyer-Rath, Kirchenkulturlandschaft Prignitz, erhältlich in der Touristeninformation
am Großen Markt in Perleberg.
Die 1513 erbaute Dorfkirche in Pröttlin hat einen besonders schönes Nordportal.
Abseits der ausgebauten Durchgangsstraßen trifft man auf den alten Chausseen mit ihren steinernen Wegkreuzen noch Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint
Überall in der Prignitz finden sich guterhaltene Siedlungsformen: Rundlinge (Lanz), Angerdörfer (Schilde) und Straßendörfer (Mankmuß), Einzelhöfe und Weiler. Mit dem Verlust von Dorfkneipen und Dorfläden haben sich auch die alten Bräuche haben sich nach der Wende nur noch vereinzelt erhalten und auch Kinder spielen nur noch seltener auf der Dorfstraße.
Getanzt wird allerdings noch, wenn die Blaskapelle auf den Erntefesten zum Tanz aufspielt.
Ein kurzer Bericht über Groß Breese hier.
Erinnerungen an das Dorfleben in den 1930er Jahren beschreibt Elisabeth von Falkenahusein in Eine Jugend in der Prignitz.
INFO
Über historische Siedlungsformen hier.
Beispiele historischer Hofformen hier.
Die privaten Gartenanlagen und historischen Bauerngärten und die Gärtnereien der Prignitz sind Anfang Mai, Mitte Juni und Mitte
September geöffnet.
Lenzen
Historischer Park der Burg Lenzen
4 ha: Auenlandschaft, Streuobstwiesen
An den offenen Tagen Führungen um 14h.
Rambow bei Kleinow
Hauptstr. 16
Kätner Fachwerkhaus aus dem 18. Jh.
3500 m2: Stauden, Obstwiesen, Kräutergarten, Teich. Ziegen.
Führungen jeweils 11, 13. u. 15h.
Gutspark Groß Pankow
Pankeweg 15
Biedermeierpark mit laltem Baumbestand
4 ha
Führung um 11h
Skulpturengarten Horst
Im Dörp 14
Atelier im Grünen
4000 m2: Landschaftspark
Führungen 13h.
Seefeld
Gärtnerei Teske
Alte Gärtnerei von 1920, jetzt Bioanbau
Groß Woltersdorfer Damm 1
1,3 ha: Kultur- und Wildstauden, Wildkräuter
Rühstädt
NABU Besucherzentrum
Neuhaus 7
Naturnahes Gärtner: Vorträge u. Workshops
Kräuter, Zierpflanzen, historische Kulturpflanzen
13+16h
Griffenhagen bei Meyenburg
Nr. 24
Zier- und Nutzgarten
10-17h
Buddenhagen bei Meyendorf
Nr. 12
5,500 m2: Obstbäume, Wildblumenwiese, Teich, Gemüse
Ellershagen bei Halenbeck-Rohlsdorf
Objektstr. 4
5000 m2: Naturgarten mit Obstbäumen, Gemüsebeeten und Blühwiesen
Nach Anmeldung
Klosterstift Heiligengrabe
ehem. Zisterzienserinnenkloster
5 ha: barocke Fachwerkhäuser mit Vorgärten, Heil- und Küchenkräuter
Blesendorf bei Heiligengrabe
Dorfstr. 52
Naturgarten mit viel Wasser
6000 m2: Wildgarten, Rosen, Iris
Brüsenhagen bei Gumtow
Dorfstr. 9
Hof-, Nutz- und Obstgarten
3200 m2: Sukkulenten, Teichlandschaft, Wintergärten, Gewächshaus
Infostand u. Pflanzenmarkt
Das Licht, die weite Landschaft und die Einsamkeit der Prignitz haben in den vergangenen Jahrzehnten Künstler und Kunsthandwerker inspiriert. Einmal im Jahr öffnen sie für mehrere Tage ihre Ateliers und Workshops.
Schmiedekurse, Keramik & Bronzeguss und andere Kurse werden angeboten.
Wird gegenwärtig aktualisiert.
INFO hier.
Während der Urlaubszeit sind die Eisdielen in vielen Dörfern und in jeder Stadt geöffnet und Landgasthöfe servieren regionale Gerichte.
In fast jedem Dorf gibt es Honig direkt vom Imker zu kaufen oder frische Eier von glücklichen Prignitzer Hühnern, denen man im Vorbeifahren bei Scharren zuschauen kann.
Im Herbst sind die Pflaumen, Äpfel und Birnen an den alten Obstbaumalleen reif, aus denen zahlreiche kleine Keltereien eigenen Saft zum Mitnehmen
pressen. Um Äpfel und Kulinarisches aus der Prignitz geht es auch auf dem Wittenberger Apfelmarkt, der jedes Jahr Anfang Oktober stattfindet.
Mehr über Essen & Trinken in der Prignitz hier.
Wird gegenwärtig aktualisiert.
Über die Herren Gans zu Putlitz mehr hier.