Reiseland Prignitz

Diese Informationen werden gegenwärtig aktualisiert.

Die westliche Prignitz im äußersten Westen von Brandenburg, eine uralte Kulturlandschaft nördlich der Elbe, ist ein ideales Urlaubsziel für entspannte Tage mit Pferd oder Hund, mit dem Fahrrad, oder mit dem Wanderrucksack.

Stille Dörfer mit alten Feldsteinkirchen und hübsche Hansestädte warten auf deinen Besuch.
Auf den Feld- und Waldwegen, durch die sandigen Kiefernwälder und in der Auenlandschaft der Elbe lässt sich abseits der Landstraßen ungestört reiten, radfahren oder wandern. Touristische Informationen über die Prignitz findest du hier.

Wolken an einem Sommerhimmel
Sommertag in der Prignitz. Foto: J. de Gruyter
Ein stiller breiter Fluss im Abendlicht
Die Elbe bei Lenzen. Foto: J. de Gruyter
Ein alter Holzzaun im Nebel
Herbst an der Weide. Foto: J. de Gruyter

Die Prignitz ist eine Landschaft sanfter Hügel und weiter Himmel. Fährt man allerdings im Herbst mit dem Fahrrad die Waldwege entlang, die, je weiter vom Dorf entfernt sind, immer unwegsamer werden, bis man das Fahrrad schiebt und schließlich trägt, denkt man unweigerlich an die Bedeutung, die das Wort "Prignitz" im Slawischen einmal hatte: ein "unwegsames Waldgebiet". Und heute ist es eines der am dünnsten besiedelte Landstriche Deutschlands. Die ausgedehnten Wälder und Sümpfe früherer Zeiten existieren nicht mehr, aber es gibt immer noch genug Platz, um Wölfen neuen Lebensraum zu bieten.

 

Mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Europa fiel im 14. Jh. der über die Handelswege eingeschleppten Pest zum Opfer. In der Folge kam es in ganz Europa zu Judenverfolgungen. Im 17. Jh. schließlich wurden durch den Dreißigjährigen Krieg, insbesondere auch in Mecklenburg, ganze Landstriche entvölkert, Dörfer fielen wüst.

 

Ein Besuch im Museum des Dreißigjährigen Krieges in der mittelalterlichen Stadt Wittstock/Dosse bietet weitere Informationen-

Stefan Reinecke beschreibt den Museumsbesuch hier.

 

Erst im Zuge der im 19. Jh. einsetzenden Industrialisierung wurden Chausseen, Eisenbahnlinien, Kleinbahnen und Häfen angelegt, die den Bauern, den Zugang zu den Absatzmärkten in Hamburg und Berlin erlaubten.

Eine Kuh und ihr Kalb auf einer Weide mit Windrädern in der Ferne
Weites Land Prignitz. Foto: J. de Gruyter

Die Landschaft der Prignitz hat sich vermutlich in den 1960er und 70er Jahren tiefgreifender gewandelt als in den Jahrhunderten zuvor. Aufeinanderfolgenden Wellen politisch gewollter Landreformen und die Melioration haben ein Landschaftsbild riesiger freier Flächen und weiter Ausblicke geschaffen, aber die alte kleinbäuerliche Landschaftsstruktur mit Hecken, Feldwegen, Auen und kleinen Bächen unwiderruflich zerstört. Alleinstehende Eichen zeugen noch von den ehemaligen Feldgrenzen.

Inzwischen zählt die ehemals sumpfige Waldlandschaft der Prignitz zu den am meisten von Dürre bedrohten Gebieten des Landes. Die auf den Sandböden wachsenden Kiefernwälder, die im Hochsommer so herrlich duften, werden in Zukunft von Mischwäldern abgelöst werden, über deren genaue Zusammensetzung noch geforscht wird.

 

Häuser am Elbdeich
Herbst an der Elbe bei Wahrenberg. Foto: Monika Thoms, unsplash.com

Entlang der Elbe im Westteil der Prignitz, jahrzehntelang ein Niemandsland von Grenzbefestigungen, ist eine geschützte Naturlandschaft entstanden, in der sich Tiere wieder ansiedeln können, die anderswo keinen Lebensraum mehr finden.

 

Drei Nutrias fressen an den Blättern einer Pflanze
Nutriafamilie. Foto: rihaij,pixabay
Ein Seeadler stösst auf einer Wasseroberfläche nieder
Seeadler. Foto: Zdeněk Macháček, unsplash

 

Biber, Störche, Seeadler und Schwarzstörche bevölkern die Auenlandschaft entlang der Elbe.

Seeadler haben sich in den letzten Jahrzehnten wieder verstärkt in der Prignitz angesiedelt.

 

 

Weitere Ausflugstipps und Wissenswertes über das Auengebiet auf Inkas Reiseblog.

 

 

 

Ein Wolf geht durch einen Wald
Wolf. Foto: Andrea Bohl, pixabay

Wölfe in der Prignitz

In der Prignitz leben (Stand 2023) mehrere Wolfsrudel und Einzelwölfe, die in den ausgedehnten Wäldern umherstreifen.

INFO

Der Arbeitskreis Pferd und Wolf hat hat in einer Studie das Verhältnis von Pferd und Wolf untersucht. (Wolf contact in horses at permanent pasture in Germany.)

 

Wölfe und Wolfsführungen

In der Prignitz werden gegenwärtig noch keine Wolfsführungen angeboten.
Die nächsten Wolfswanderungen sind in der Göhrde (Wendland), am Grünen Band (Sachsen-Anhalt) und in der Lausitz.

Eine Übersicht über die Wolfsterritorien findet sich auf der Seite des DBBW. Eine aktuellere Karte ("Wolfsmonitoring by Landbevölkerung") gibt es bei Wolfzone.

 

Ein stiller Fluss im Abendlicht
Abends an der Elbe. Foto: Philipp Deus, unsplash

INFO

  • Informationen über das Biosphärenreservat Elbtalaue: hier.
  • Interaktive Karte des Biosphärenreservats hier.
  • Das BUND-Besucherzentrum in Lenzen, direkt am Elberadweg gelegen, bietet naturkundliche und kulturhistorische Führungen, z.B. zum Kranicheinflug ins Rambower Moor: Für diejenigen, die selbst mit anpacken wollen, hat das Besucherzentrum zahlreiche Projekte zum Mitmachen. (Apr-Okt tägl. 10-18h; Nov-März Mi-So 10-17h)

Naturführer

Will man keine gedruckten Naturführer mit sich herumtragen, lädt man zur Bestimmung von Pflanzen die App PlantNet für Smartphones herunter, die eine Bestimmung anhand eines Fotos ermöglicht. Zur Bestimmung von Vogelstimmen gibt es BirdNET, das die aufgenommenen Vogelstimmen analysiert. Eine Internetverbindung ist erforderlich.

Mohnblumen in einem Kornfeld
Foto: Henry B, unsplash.com

Die Kirchen der Prignitz

Eine kleine Kirche an einer Straßengabelung
Dorfkirche in der Prignitz. Foto: J. de Gruyter

Die Prignitz verfügt über eine reiche Orgellandschaft. In fast jedem Dorf finden sich Feldsteinkirchen, renoviert und instandgesetzt und häufig offen für Besucher. Nur wenige sind noch von einem Friedhof umgeben. Häufig liegen die Friedhöfe jetzt etwas außerhalb des Dorfes, weil gegen Ende des 19. Jh. eine entsprechende kaiserliche Verfügung erlassen wurde, um die Seuchengefahr einzudämmen. Im Dorf Reetz zum Beispiel wurde der alte Brunnen auf dem Kirchhof auch von der Dorfschule genutzt.

 

INFO

Alte Kirchengebäude:  altekirchen.de

 

LESEN
Porträts der Dorfkirchen und eine Einführung in die Kulturgeschichte der Prignitz in: Wolf-Dietrich Meyer-Rath, Kirchenkulturlandschaft Prignitz, erhältlich in der Touristeninformation am Großen Markt in Perleberg.

Eine alte Dorfkirche auf einer Wiese
Feldsteinkirche Pröttlin. Foto: J. de Gruyter

Die 1513 erbaute Dorfkirche in Pröttlin hat einen besonders schönes Nordportal.


Die Dörfer der Prignitz

Giebel einer Feldsteinkirche in der Prignitz
Feldsteinkirche. Foto: J. de Gruyter

Abseits der ausgebauten Durchgangsstraßen trifft man auf den alten Chausseen mit ihren steinernen Wegkreuzen noch Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint

Überall in der Prignitz finden sich guterhaltene Siedlungsformen: Rundlinge (Lanz), Angerdörfer (Schilde) und Straßendörfer (Mankmuß), Einzelhöfe und Weiler. Mit dem Verlust von Dorfkneipen und Dorfläden haben sich auch die alten Bräuche haben sich nach der Wende nur noch vereinzelt erhalten und auch Kinder spielen nur noch seltener auf der Dorfstraße.

Getanzt wird allerdings noch, wenn die Blaskapelle auf den Erntefesten zum Tanz aufspielt.

Ein kurzer Bericht über Groß Breese hier.

Erinnerungen an das Dorfleben in den 1930er Jahren beschreibt Elisabeth von Falkenahusein in Eine Jugend in der Prignitz.

 

INFO

Über historische Siedlungsformen hier.

Beispiele historischer Hofformen hier.


Die Gärten der Prignitz

Ein Feld voller Ringelblumen
Sommergarten. Foto: J. de Gruyter

 

Die privaten Gartenanlagen und historischen Bauerngärten und die Gärtnereien der Prignitz sind Anfang Mai, Mitte Juni und Mitte September geöffnet.

INFO

Lenzen

Historischer Park der Burg Lenzen

4 ha: Auenlandschaft, Streuobstwiesen

An den offenen Tagen Führungen um 14h.

Info

 

Rambow bei Kleinow

Hauptstr. 16

Kätner Fachwerkhaus aus dem 18. Jh.

3500 m2: Stauden, Obstwiesen, Kräutergarten, Teich. Ziegen.

Führungen jeweils 11, 13. u. 15h.

 

Gutspark Groß Pankow

Pankeweg 15

Biedermeierpark mit laltem Baumbestand

4 ha

Führung um 11h

 

Skulpturengarten Horst

Im Dörp 14

Atelier im Grünen

4000 m2: Landschaftspark

Führungen 13h.

 

Seefeld

Gärtnerei Teske

Alte Gärtnerei von 1920, jetzt Bioanbau

Groß Woltersdorfer Damm 1

1,3 ha: Kultur- und Wildstauden, Wildkräuter

Info

 

Rühstädt

NABU Besucherzentrum

Neuhaus 7

Naturnahes Gärtner: Vorträge u. Workshops

Kräuter, Zierpflanzen, historische Kulturpflanzen

13+16h

Griffenhagen bei Meyenburg

Nr. 24

Zier- und Nutzgarten

10-17h

 

Buddenhagen bei Meyendorf

Nr. 12

5,500 m2: Obstbäume, Wildblumenwiese, Teich, Gemüse

 

Ellershagen bei Halenbeck-Rohlsdorf

Objektstr. 4

5000 m2: Naturgarten mit Obstbäumen, Gemüsebeeten und Blühwiesen

Nach Anmeldung

Info

 

Klosterstift Heiligengrabe

ehem. Zisterzienserinnenkloster

5 ha: barocke Fachwerkhäuser mit Vorgärten, Heil- und Küchenkräuter

 

Blesendorf bei Heiligengrabe

Dorfstr. 52

Naturgarten mit viel Wasser

6000 m2: Wildgarten, Rosen, Iris

 

Brüsenhagen bei Gumtow

Dorfstr. 9

Hof-, Nutz- und Obstgarten

3200 m2: Sukkulenten, Teichlandschaft, Wintergärten, Gewächshaus

Infostand u. Pflanzenmarkt

Ein Dorfplatz mit einer Trauerweide
Unterwegs in der Prignitz. Foto: A. Reda


Künstler & Kunsthandwerker

Ein glühendes Eisen wird auf einem Amboss geschmiedet
Schmieden so lange das Eisen heiß ist. Foto: Jonny Gios, unsplash

 

Das Licht, die weite Landschaft und die Einsamkeit der Prignitz haben in den vergangenen Jahrzehnten Künstler und Kunsthandwerker inspiriert. Einmal im Jahr öffnen sie für mehrere Tage ihre Ateliers und Workshops.

Schmiedekurse, Keramik & Bronzeguss und andere Kurse werden angeboten.


Die Prignitzer Kleinbahnen

Eine Dampflokomotive mit Güterzug fährt an einem See vorbei durch eine Sommerlandschaft
Foto: Gerald Friedrich, pixabay.com
Das historische Büro eines Bahnhofsvorstehers mit alten Schildern und einem Telefon
Heute nur Güterverkehr. Foto: PKML e.V.

Wird gegenwärtig aktualisiert.

INFO hier.


Essen & Trinken

Ein Glas Honig auf einem Holztisch
Honig aus der Prignitz. Foto: J de Gruyter

Während der Urlaubszeit sind die Eisdielen in vielen Dörfern und in jeder Stadt geöffnet und Landgasthöfe servieren regionale Gerichte.

In fast jedem Dorf gibt es Honig direkt vom Imker zu kaufen oder frische Eier von glücklichen Prignitzer Hühnern, denen man im Vorbeifahren bei Scharren zuschauen kann.

Im Herbst sind die Pflaumen, Äpfel und Birnen an den alten Obstbaumalleen reif, aus denen zahlreiche kleine Keltereien eigenen Saft zum Mitnehmen pressen. Um Äpfel und Kulinarisches aus der Prignitz geht es auch auf dem Wittenberger Apfelmarkt, der jedes Jahr Anfang Oktober stattfindet.

Mehr über Essen & Trinken in der Prignitz hier.


Die Geschichte der Prignitz

Wird gegenwärtig aktualisiert.

Über die Herren Gans zu Putlitz mehr hier.